Ernährung

Ernährung trägt zur Gesunderhaltung unseres Körpers und Geistes mit bei. Gesunde Ernährung hilft Krankheiten wie Gicht und Diabetes, Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Mit einer angemessenen Ernährung finden wir zurück in die gesunde Spur. Die richtigen Lebensmittel oder die passende Diät helfen mit, gesund und erfolgreich zu sein. Wer wissen will, woraus etwas besteht, zerlegt es (Er, Ahr, Nahrung, Ährung – AHA), Abstand halten, Aufenthaltsgenehmigung. Bei Dingen sind das Bauteile, bei Diskussionen Argumente, zum Schreiben setzen wir Zeichen und bei Aromen sind es Stoffe.

Zu einer ausgeglichenen Ernährung gehören Vitamine, Kohlenhydrate, Proteine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Kindern sollte schon früh das Wissen vermittelt werden, welche Nährstoffe in Lebensmitteln enthalten sind. Auch wer eine alternative Ernährung wählt, ob vegetarisch oder ayurvedisch muss den Risiken einer Mangelernährung vorbeugen. Und dazu manchmal mit anderen Menschen aus einem Topf essen. Bei allem, was wir über das Mikrobiom heute wissen, darüber wie wichtig all die Bakterien für die Gesundheit sind, die millionenfach den menschlichen Magen-Darm-Trakt bevölkern, ist es nur allzu offensichtlich, dass die gemeinsame Mahlzeit Orte der Begegnung und Gemeinsamkeit schafft und den Alltag etwas erträglicher macht. Wir bringen Feinde zusammen, und bringen Menschen dazu sich wieder zu unterhalten. Und wenn dann Bakterienkulturen aus dem einen Körper in den anderen gelangen, dann kann ein Zusammenleben erst gelingen. „Es ist immer ein Außen, das wir mit der Nahrung zu uns führen. Das unterliegt nur begrenzt einer Kontrolle. Es ist eine Strategie, dem gemeinsam zu begegnen, sogar indem man aus einem Topf isst und dabei Körpersäfte teilt“ (Jörn Kabisch, Anders Essen, kleine Einführung in die Gastroerotik).

„Die Speisen werden zu Blut, das Blut zu Herz und Hirn, zu Gedanken und Gesinnungsstoff“, soll ein Ludwig Feuerbach gesagt haben. Wenn also eine Regierung ihr Volk zum Guten hin verändern wolle, solle sie keine großen Reden schwingen, sondern dafür sorgen, dass gesunde Nahrungsmittel zur Verfügung stehen. Damit wird offensichtlich, dass Nahrungsmittel mehr sind als Brennstoff zum Erhalt unserer Körperfunktionen. Sogar die Liebe geht durch den Magen. Und gut ernährt will sagen, dass Seele, Geist und Sinne stets voller Glückseligkeit sind. Wer sich nicht richtig ernährt, dem hilft auch keine Medizin. Ein schlecht ernährtes Volk wird irgendwann die Regierung stürzen. Oder sich auf eine andere Reise begeben. Wir sollten unsere Lehrer*innen stärken, dass sie gesund bleiben und motiviert länger arbeiten, und das Ansehen des Berufes so steigern, dass sich geeigneter Nachwuch findet. „Wissensarbeiter müssen in Zukunft die Informationsflut besser bewältigen – mit breitem Weltwissen, hoher Sprachkompetenz, raschem verstehen von Texten und der Fähigkeit, Wichtiges von Informationsmüll zu unterscheiden“ (Erik Händeler, Wohlstand nach der Industriegesellschaft). Durch kritisches, verarbeitendes Lesen lernt man denken. Der Körper schreit nach Nahrung, nicht nur um die physikalischen Kräfte zu wecken, sondern auch um dem Geist Flügel zu verleihen.

„Hunger tritt ein, wenn die tägliche Energiezufuhr für einen längeren Zeitraum unter dem Bedarf liegt, der für einen gesunden Körper und ein aktives Leben benötigt wird – so definiert es die Organisation für Nahrung und Landwirtschaft (FAO). 1.800 Kilokalorien täglich pro Person sollen erforderlich sein zum Erhalt der physischen und psychischen Kräfte, bei mäßiger Aktivität. Den Deutschen stehen im Schnitt mehr als 3.500 Kilokalorien täglich zur Verfügung! Überversorgung, Fehlernährung, Nahrungsmittelverschwendung und Völlerei sind die Folgen. Es formt sich Widerstand in den urbanen Zentren. Ernährungsräte und Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften ergreifen Initiative und wollen neue Wege gehen. Mit Bauernmärkten, Food-Coops, Marktschwärmer, SoLaWi und Food-Saver (Foodsharing.de), werden Möglichkeiten aufgezeigt, das Bewußtsein für Ernährung, den Umgang mit Lebensmitteln und den Zusammenhang zwischen Ressourcenverbrauch und Ernährungsgewohnheiten neu zu denken. Unser Flächen-Fußabdruck ließe sich deutlich reduzieren, wenn eine Umstellung auf eine gesundere Ernährung gelänge und der Anteil an weggeworfenen Lebensmitteln sich verringern ließe. Der größte Teil des Flächenverbrauches steht dabei unmittelbar in Zusammenhang mit der Produktion tierischen Eiweises, der intensiven Viehhaltung und der damit einhergehenden Verschwendung von Energie und Wasser. Wir wissen das schon lange. Aber wir tun nichts. Nur sehr mühsam lassen sich die Übersättigten mobilisieren.

Von Hunger sind häufig nicht die Männer betroffen sondern vornehmlich Kinder und Frauen, überall auf der Welt. Frauen haben aufgrund traditioneller und gesellschaftlicher Normen einen erheblich schlechteren Zugang zu Bildung als Männer und somit auch schlechtere Chancen, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Zudem leiden sie oft unter der Doppelbelastung von Feldarbeit und Kindererziehung, die sie in vielen Fällen immer noch alleine stemmen und ohne Unterstützung des Mannes. Als Folge erhalten viele Kinder zu wenig Fürsorge und unzureichende Nahrung. Und dann mögen auch noch das entsprechende Wissen über eine richtige Ernährung und ausreichend Hygiene fehlen. Wer mit leeren Taschen, blutendem Herzen und gesperrten Konten vor der Wahl steht in den Bioladen, das Reformhaus, die Käsemanufaktur oder doch schlicht zu Lidl, Penny oder Aldi zu gehen, der wird keine Chance haben lange darüber nachzudenken. Und wem die Nothilfe ein Paket mit Genmais, raffiniertem Zucker, Margarine von Unilever und Milchpulver von Nestlé in die Hand drückt, wird nicht auf eine Lieferung von frischen Ananas, Pfirsichen, Salat und Vollkornbrot warten wollen.

Der Anteil der Vegetarier*innen hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Rund 12% bemühen sich, als Flexitarier*innen ihren Fleischkonsum zu verringern. Und dennoch ist der Pro-Kopf-Verzehr im gleichen Zeitraum kaum gesunken. Offensichtlich aufgrund einer Gruppe von rund fünf Prozent Vielfleischessern unter den Männern, die dreimal so viel Fleisch essen wie der Durchschnitt der Bevölkerung. Moden wie Wintergrillen, „Paleo-Diät“, Protein-Drinks und Bodybuilder-Ernährung befördern diese Entwicklung. Eine Umstellung der Kantinen auf mindestens ein Tag pro Woche fleischfrei ließ sich in europäischen Ländern bislang nicht durchsetzen. Es mag zwar in Indien ganze Wohnblöcke und Quartiere geben, wo es dem Mietvertrag nach untersagt ist Fleischgerichte zu bereiten und nicht ganz so orthodoxe Menschen heimlich sich mal eine Mahlzeit mit Fisch oder tierischen Proteinen genehmigen. In karnevalistisch geprägten und abendländisch-christlichen Gesellschaften hingegen überwiegt das Narrativ vom heiligen Braten, vom Opferlamm, dass verzehrt werden sollte und dem richtigen Stückchen Fleisch, was ein wahrer Krieger Gottes doch auf dem Teller haben muss. Noch zeichnet sich die übliche Menükarte aus durch eine Aneinanderreihung von Körperteilen in variierender Zubereitungsform mit Beilagen. Für Vegetarier*innen gibt es zwei Angebote unterscheidlicher Beilagen zur Auswahl oder eben den Klassiker: Pommes mit Ketchup.

Knapp 700 Millionen Menschen sollen derzeit noch an Unterernährung leiden. Das entspricht grob gesagt einem von zehn Menschen. In 2019 litten 135 Millionen Menschen akut unter Hunger. Bis 2030 soll das Vergangenheit sein, so hat es die Weltgemeinschaft in 2015 vereinbart. Mit dem Ziel 2 der nachhaltigen Entwicklungsziele wird die Absicht erklärt, Hunger zu beenden, Ernährung zu verbessern, den Zugang zu Nahrungsmitteln und deren Verfügbarkeit zu sichern und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Angesichts schwindender Ressourcen setzt sich zunehmend die Einsicht durch, dass ein Grossteil unserer Lebensmittelverschwendung unnötig und vermeidbar ist. Und doch zählen nicht Hunger und Mangelernährung, sondern eine ungesunde Ernährung und Übergewicht weltweit zu den vermeidbaren Ursachen für Krankheit und vorzeitigen Tod. In den meisten Ländern ist der Mangel einem Überfluss an ungesunden und kalorienreichen Nahrungsmitteln gewichen. Die Ernährungsgewohnheiten der Weltbevölkerung haben sich verändert. Auch in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen ist die Ernährung heute durch einen Mangel an gesundem Obst und Gemüse und dem zunehmenden Verzehr von dickmachendem Fastfood und Süßgetränken gekennzeichnet. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren 2014 mehr als 1,9 Milliarden Erwachsene übergewichtig, davon 600 Millionen sogar fettleibig.

Die Anzahl von verzehrten Fertigprodukten hat sich in knapp zehn Jahren verdoppelt. Die Hälfte unserer Kalorien kommt aus ultraprozessierten Lebensmitteln. Je mehr hochverarbeitete Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen, desto übergewichtiger sind die Personen. Bei Kindern führt eine derartige Kost zu einer 17 Prozent höheren Aufnahme von Natrium als bei Frischkost. Fertigprodukte liefern keine Vielfalt, auch wenn das die vielen bunten Bilder in der Werbung und im Supermarkt suggerieren wollen. zum Großteil stecken billige Füllstoffe aus Weizen, Milch, Zucker oder Palmöl in den Rezepturen. Wer häufig solche Produkte isst formt nicht nur seinen Geschmack sondern auch seinen Charakter. Darum sollte man Fertigprodukte so selten wie möglich essen. Aber auch ein schlechtes Gewissen beim Essen ist der Gesundheit nicht zuträglich. Ein Schokokeks ist, zusammen mit einem Apfel gegessen, auch nicht ganz so dramatisch. Und so halten wir es denn auch am Liebsten. Statt auf Kantinenessen zu verzichten und wieder selbst zu kochen tun wir beides. Und weil wir zuhause kein Fleisch mehr zubereiten gehen wir öfters mal ins Restaurant essen. Und weil die Portionen in den Restaurants doch leider zu oft zu groß sind als dass wir alles verzehren können, geht es zurück in den Re-Food Zyklus. Wir sind vor allem Meister im Wegschauen, Ignorieren und Verdrängen. Lieber als weniger tun vom Schlechten, tun wir noch ein bisschen mehr vom Guten. Zum Ökotourismus nach Indien oder in den Himalaya wäre das damit einhergehende Konzept. Wohlwissend und leidvoll nicken wir dann mit dem Kopf, wenn es uns vor Augen geführt wird, wenn die Kinder in der Schule etwas über Ökologie erfahren oder im Fernsehen eine Dokumentation über die Klimakiller läuft. Um tags darauf wieder das Hühnchenfrikassee vom Kantinenteller zu gabeln und brav unsere Nachspeise aus Dr. Oetkers Labor auszulöffeln.

Was wir essen und trinken, ist mit Treibhausgasemissionen verbunden: Tomaten aus der Sahara, Rindfleisch aus Argentinien, Mango aus Mali, Papaya aus Mexico, Reis aus Indien und Wein aus Südafrika. Ein Durchschnittsgericht verursacht laut der Datenbank Eaternity rund 1,6kg CO2. „Superfoods“ wie Quinoa, Gojibeeren, Papaya und Avocado machen lange Wege bevor sie bei den einkommenskräftigen Konsument*innen in den urbanen Zentren rund um den Globus ankommen und präsentiert werden können auf den Buffets der internationalen Hotelketten und in Restaurants. Wie viele Flugstunden hat die Ananas hinter sich? Wieviel Antibiotika hat das Masthühnchen in seinem kurzen Leben von ein paar Wochen geschluckt? Welchen Lohn hat der Spargelstecher erhalten? Welche Kinder haben die Wildbeeren und Kräuter gesammelt im Kosovo oder Albanien? Wenn die Leberwurst billiger ist als das Hundefutter und die Milch weniger kostet als das Mineralwasser, dann ist doch irgendetwas aus dem Lot geraten. Und wie schmachvoll muss es sein für die Wohlhabenden, erfahren zu müssen, dass die Korrelation zwischen monatlichem Einkommen und CO2 Emission pro Person so offensichtlich und signifikant ist. Bliebe also nur TINA (There is no Alternative). Das Grundeinkommen, finanziert von denen, deren Einkommen höher ist als €36.500,- im Jahr (das entspricht €100,- pro Person und Tag und ist nur etwa 50x soviel wie das, was wirklich als Schwelle zur wahren Armut erachtet wird). Damit hätten alle gleichermaßen die Chance, einen Beitrag zu den globalen CO2-Emissionen zu leisten. Es ist doch ungerecht, wenn der auf seiner Jacht mit Kaviar, feinem Gemüse und frischem Obst versorgte Milliardär mehr zur globalen Klimakrise beitragen müsste als unsere auf Lesbos gestrandeten Flüchtlinge. Und das, obwohl der Milliardär viel größere Möglichkeiten hat, eine freie Wahl zu treffen, zu gestalten und globale Entwicklungen anzustoßen bis hin zur Beeinflussung von Meinungen und Medien. Also Macht auszuüben und nicht nur mit der Yacht über das Mittelmeer zu kreuzen.

Der Friedensnobelpreis 2020 geht an das Welternährungsprogramm (WFP), die größte humanitäre Organisation der Welt. Deren Abhängigkeit von freiwilligen Spenden von Unternehmen oder Geberländern ist ein Skandal. Träge räkeln sich Urlauber*innen auf Strandliegen und lassen sich Club Sandwiches und geeisten Kaffee, kaltes Bier und Wasser unter dem Sonnenschirm servieren. Das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und die da saßen am Ort und im Schatten des Todes, denen ist ein Licht aufgegangen. In provisorischen Unterschlüpfen, ohne sanitäre Anlagen oder auch nur den Zugang zu sauberem Trinkwasser leben die Flüchtlinge inmitten von Müll. Es gibt Probleme mit Schädlingen, mit Ratten, Skorpionen und Schlangen. Eine weltweite Hungerkrise droht, wenn das Welternährungsprogramm und andere an der Nahrungsmittelhilfe beteiligte Organisationen nicht die erforderlichen finanziellen Mittel erhalten. Größer noch als bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die in den schlechten Ruf gekommen ist, von Bill und Melinda Gates abhängig geworden zu sein, ist die Abhängigkeit der Welternährungsorganisation von Spendenmitteln und sporadischen Zuwendungen. Den Warenumsatz des WFP mit dem von Archer Daniels Midland, Nestlé, JBS und Tyson Food zu vergleichen könnte aufschlußreiche Hinweise auf Marktdynamiken und Erkenntnisse zu Verteilungslogiken liefern. Nahrungsmittelhilfe wird erforderlich, wenn Menschen durch Kriege in die Flucht getrieben werden, wenn Unterdrückung von Minderheiten erfolgt, Investitionen in die Landwirtschaft ausbleiben, Anpassung an Klimaveränderungen nicht greift und wenn Nahrungsmittel anderenorts verschwendet werden.

Die Politik verspricht sich hier vor allem durch digitale Lösungen Abhilfe. Durch Smart Farming sollen Dieselkraftstoff und Dünger bei der Feldarbeit eingespart, Nitratrückstände durch Überdüngung im Boden um bis zu 50% reduziert werden. Kleine Feldroboter können eine Einzelpflanzenbetreuung realisieren. GPS-gesteuerte Landmaschinen sind im Einsatz und in jedem zweiten Tierstall finden sich intelligente Fütterungssystem. Oder doch besser gleich die Nahrung aus dem Hightech-Container. Die sollen im urbanen Raum, aber auch in Entwicklungsländern als alternative Produktionssysteme zum Einsatz kommen. Wie Fische, Pflanzen und Insekten (vom Laborfleisch zur Insektenzucht) zur Deckung des Lebensmittelbedarfs der Zukunft mit einem besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit und den Verzicht auf Chemie produziert werden können, damit befasst sich das Projekt CUBES Circle. Den Nutzen von mobiler Telefonie für landwirtschaftliche Produzent*innen in ländlichen Gebieten wollen wir heute nicht mehr in Frage stellen. Informationen sind schneller verfügbar und können mit größerer Verlässlichkeit bezogen werden. Ob sich dadurch die Situation der ländlichen Bevölkerung maßgeblich verbessert hat ist eine andere Frage. In welchem Maße aber Precision Farming und das steigende Angebot von Apps zur Erkennung und Diagnose von Pflanzenkrankheiten, Berechnung von Futtermittel- und Düngebedarf nur die industrielle Landwirtschaft in den großen Anbaugebieten befördert und Grenzstandorte weiter marginalisiert oder doch einen Beitrag zur Chancengerechtigkeit zu leisten vermag, das wird uns die Zukunft und werden uns die Entwicklungen zeigen. Grundsätzlich heißt es nicht erst seit dem Weltagrarbericht 2008, dass die absolute Verfügbarkeit an Nahrungsmitteln weltweit nicht das drängende Problem in anbetracht einer wachsenden Bevölkerung ist, sondern die Frage der Verteilung und der Art und Weise der Produktion, die einer grundsätzlichen Transformation bedarf, weil sie so nicht nachhaltig ist.

Individueller Wechsel zu einer möglichst tierproduktfreien Ernährung ist alternativlos sagt der IPCC-Report und zwar weil es ansonsten gar keine Hoffnung gibt, den Planeten zu retten, wenn wir nicht dramatisch weniger Tierprodukte konsumieren. So sehen es die Wissenschaften und viele Klimawissenschaftler*innen ernähren sich schon heute vegetarisch. Generell hat nämlich die pflanzenbasierte Ernährung viele Vorteile. Außer einem geringeren Energiebedarf und einem geringeren Flächenverbrauch führt der Verzicht auf tierische Produkte auch zu weniger Herzkrankeiten und einem geringeren Krebsrisiko. Immer mehr, vor allem junge, gebildete Frauen setzen darum auf fleischfreie und vegane Kost. Auch hier scheint es wieder einen Zusammenhang zu geben zwischen verantwortlichem Handeln, guter Bildung und dem Hormonhaushalt. Genderrollen sind nicht zu vernachlässigen wenn Zukunft gestaltet werden will. Der Kampf um gesellschaftliche Anerkennung, und das Ringen um Wahrnehmung schreitet fort. Langfristig setzt sich durch, was sich besser anzupassen in der Lage ist. Das ist das Rationale und basiert auf der Grundlage pragmatischen Handelns. Wir geben die Hoffnung darum nicht auf, im Vertrauen darauf, dass sich Reservate und Schutzgebiete finden werden für Kommunen von Esoteriker*innen, ob im Verbund mit QAnon, Schützenvereinen oder sonstwie religiösen Gemeinschaften.

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Kunst, Kultur und Glaube sollten in Sachen Ernährung nicht unterschätzt werden. Vom Geist in die Wüste geführt und vom Teufel versucht, nach vierzig Tagen Fasten, hungerte ihn. Von Liebe und Lust, LSD und Psilocybin, Magic Mushrooms und Sirenen umgarnt. Lass Stein zu Brot werden und Sterne als Milch fließen. Von den Zinnen des Tempels herab steigt der Teufel und führt dich in die heilige Stadt. Wo die Reichen der Welt in ihrer Herrlichkeit leben und sich fürchten vor der Steuer und dem Neid der Besitzlosen. Das alles habe ich zu bieten, so du niederfällst und mich vergötterst. Doch du wendest dich ab. Ich bleibe allein. Dem Teufel ist damit nicht gedient. Spuren von Stoffen aber würzen die Nahrung.

Und der Sänger muss den Ruhm der Adligen in seinen Liedern verewigen, damit das Geld kommt von wo es liegt und abgerufen werden will. Ich nutze dafür einen Pin-Code und Bezahlpass für Obdach und Nahrung, Bildung und Ehrung, vielleicht Zierrat oder sonstigen Tand. Dafür schaff ich, ohne Rast und Ruh, sodass man sagt: Wes Brot ich ess – des Lied ich sing. Freiheit aber heißt, Handlungsspielräume zu haben, frei von Angst an Hunger zu krepieren. Ausgestattet mit einem Grundeinkommen „in einer Informationsgesellschaft angekommen, unabhängig von hierarchischer Ebene sachbezogen in derselben Augenhöhe zusammenarbeiten. Sich seinen Standpunkt erarbeiten zu können ist deshalb so wichtig, weil es in Zukunft kaum noch Menschen mit identischen Qualifikationen geben wird, sie also immer weniger austauschbar werden“ (Erik Händeler, Kondratieffs Welt).

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