Schreiben ist eine Sache der Aneinanderreihung von Buchstaben. Rechtschreibung ist eine Frage der Konvention. Blog schreiben verlangt ein Thema. So könnte es sich bei einem Blog um Fußball handeln oder um T-Shirts, um Diskriminierung oder Lifestyle. Ich könnte auch einfach nur über mich schreiben oder über meinen Pudel – ich sollte mir ernsthaft darüber Gedanken machen, ob ich in Englisch oder in Deutsch schreiben will.
Was das Thema anbelangt, so bin ich mir nun doch in zunehmendem Masse sicher, dass ich eines für mich gefunden habe. Ganz typisch für mich, der seine Karriere im Sahel und auf den Spuren der Wüstenoasen zu suchen begann. Ganz typisch für einen, der noch keine Innovation hervor und kein neues Produkt zum Markt gebracht hat. Da ich mich nun schon seit vielen Jahren damit befasse und mich durchaus qualifiziert zum Thema zu äußern in der Lage sein sollte, will ich „Armut“ als Begriff und Thema, um den meine Beiträge sich ranken, in den Mittelpunkt stellen.
Armut verkauft sich nicht gut, es sei denn wir sehen mal ab von dem charmanten und kleinen Sektor der Entwicklungsindustrie, von ein paar wissenschaftlichen Instituten und einer endlosen Reihe von Publikationen auf Ebene der Vereinten Nationen und ihrem globalen Kampf gegen die Armut und den Hunger. Ich nehme Armut aber auch an anderen Stellen wahr. Und so kam es, dass ich mich heute morgen dafür entschied das Thema Armut in den Mittelpunkt meines Blogs zu stellen. Angefangen bei der geistigen Armut des bedauerlichen Falls eines türkischen Präsidenten mit dem Namen Erdogan, der sich und sein Volk beleidigt fühlt durch ein Schmähgedicht, das mir von der Wortfolge her noch nicht einmal bekannt ist und das mich auch weiter gar nicht interessiert bis hin zu einem deutschen Volk, dem bis 2030 eine Altersarmut droht, bei der jede/r zweite unter die heutige Hartz IV Grenze fallen wird.
Das Thema meines Blogs ist geboren. Es wird Armut heißen.